BIEK-Kompendium "Zahlen, Daten und Fakten der KEP-Branche" - Teil 5
Wo werden in Deutschland die meisten Kurier-, Express- und Paketsendungen (KEP) pro Einwohner zugestellt? Der fünfte Teil des BIEK-Kompendiums befasst sich mit der regionalen Verteilung des KEP-Sendungsvolumens. Seit Anfang Mai veröffentlicht der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) im wöchentlichen Rhythmus Zahlen, Daten und Fakten zur KEP-Branche in seinem neuen Kompendium.
Auf die zahlreichen Anfragen zur regionalen Aufteilung der KEP-Sendungen nach Bundesländern gab es bisher keine Antworten, denn den Unternehmen liegen dazu keine ausreichenden, detaillierten Angaben vor. Aus diesem Grund ist in den letzten Wochen im Rahmen der Erstellung des BIEK-Kompendiums ein Analysetool und Umlegungsverfahren entwickelt worden: Die Abschätzung der regionalen Sendungsvolumen erfolgt über ein regionales Verteilungsmodell. In diesem Modell werden auf Basis von Bevölkerungs-, Kaufkraft-, Handels- und wirtschaftlichen Kennziffern die regionalen Sendungsmengen abgeschätzt. Es werden also sowohl die Größe einer Region als auch deren Besonderheiten im Vergleich zu anderen Regionen berücksichtigt. (Beispiel: In einer Region mit überdurchschnittlicher Kaufkraft ist pro Einwohner mit einem höheren Aufkommen an B2C-Paketen zu rechnen.) Das Sendungsvolumen der jeweiligen Marktsegmente im KEP-Markt (B2B, B2C, C2C) kann so auf Bundesländer, Städte und Kreise verteilt und anschließend wiederum zum gesamten regionalen KEP-Sendungsvolumen zusammengefasst werden.
Auf Basis dieses Ansatzes lässt sich das KEP-Sendungsvolumen in Deutschland robust und bei hoher Komplexität verlässlich regional aufteilen. Die entsprechenden Anteile am gesamten Sendungsvolumen, die Verteilung der absoluten Sendungsvolumen und die sich daraus ergebenden durchschnittlichen KEP-Sendungen pro Einwohner (B2B, B2C, C2C) finden sich im fünften Teil des Kompendiums (Link zum Download weiter unten). Damit wurde erstmals eine regionalisierte Aufteilung des gesamten KEP-Sendungsvolumens möglich. Im Schnitt kamen im Jahr 2016 in Deutschland 38 KEP-Sendungen auf jeden Einwohner, die meisten in den Städten München (61 Sendungen), Stuttgart (60) und Düsseldorf (59). Bei den Bundesländern führen Hamburg (51 KEP-Sendungen pro Einwohner), Baden-Württemberg (43) sowie Bayern, Bremen und Hessen (je 42) die Tabelle an.
Die Unterschiede in den ausgewiesenen Kennziffern (insbesondere bei den KEP-Sendungen je Einwohner) resultieren vor allem aus regionalen Unterschieden bei den berücksichtigten Struktur- und Wirtschaftskennziffern. Wichtige Einflussgrößen sind z. B. die regionale Kaufkraft sowie die regionale Bedeutung von Industrie, Dienstleistung und Handel. Das bedeutet, dass sich z. B. Kaufkraftunterschiede in den Regionen oder die Unterschiede in der wirtschaftlichen Bedeutung einzelner Branchen im regionalen Sendungsvolumen niederschlagen.
Nächste Woche behandelt der sechste und vorläufig letzte Teil des Kompendiums die Marktanteile der Zustellkonzepte im B2C-Segment.
Das Kompendium mit anschaulichen Grafiken steht hier zum Download zur Verfügung: www.biek.de/index.php/kompendium.html.
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